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Geld? Selbst in Kriegszeiten kann man nicht darauf verzichten!

Während des Ersten Weltkriegs war die Versorgung mit Banknoten schwierig. Aus diesem Grund haben die Kommunen begonnen, Notgeld zu drucken.

Matrice en pierre de création des billets

In Kürze

Zu den wichtigsten Aufgaben einer Zentralbank gehört es, dafür zu sorgen, dass genügend Geld im Umlauf ist. Nicht zu viel, um eine Inflation zu vermeiden, aber auch nicht zu wenig. Zweifellos handelt es sich um ein labiles Gleichgewicht. Als Belgien 1914 in den Ersten Weltkrieg eintrat, waren die Folgen unabsehbar. Da die Kampfhandlungen andauerten, war die Versorgung in weiten Teilen des Landes gefährdet. Aber es fehlte nicht nur an Waren aller Art. Auch die Zahlungsmittel wurden bald knapp, da es den Zweigstellen der Nationalbank nicht gelang, sich mit Banknoten zu versorgen, und sie oft gezwungen waren, ihre Tätigkeit einzustellen.

Etwa sechshundert Gemeindeverwaltungen sowie zahlreiche Wohlfahrtsverbände und Unternehmen waren gezwungen, Notgeld zu drucken. Die Gemeinde Izegem machte zu diesem Zweck von der Drucktechnik der Lithografie oder Steindruck Gebrauch.

Die Lithografie beruht auf dem Prinzip, dass Fett und Wasser einander abstoßen. Zunächst wird eine Spiegelzeichnung auf einem Kalkstein angefertigt. Das Motiv wird mit Gummiarabikum fixiert, dem häufig eine Säure zugesetzt wird. Der motivfreie Teil des Steins wird dann von der Säure angegriffen. Dadurch entsteht ein Höhenunterschied zwischen dem Motiv und dem übrigen Stein. Beim Druck wird nur das Motiv - das sich vom Rest abhebt - auf das Papier übertragen.

Sie können die Notgeldsammlung nicht nur im Museum, sondern auch online durchstöbern. Um die Banknoten einer Gemeinde zu finden, klicken Sie zunächst auf der Landkarte Belgiens auf die Provinz, zu der die Gemeinde heute gehört. Nachdem Sie die Provinz ausgewählt haben, klicken Sie auf die Gemeinde Ihrer Wahl (der Name der Gemeinde ist derjenige, der seit der Gemeindefusion gilt). Für jede Gemeinde werden dann alle Arten von Banknoten verkleinert dargestellt. Mit einem einfachen Klick auf das Bild Ihrer Wahl können Sie sich ein detaillierteres Bild der Vorder- und Rückseite und eine kurze Beschreibung anzeigen lassen.

Matrice en pierre de création des billets
Lithostein für den Druck des Notgeldes von 100 Franken, Izegem, 1917 © Philippe de Formanoir
Billet de 1 franc
Notgeld der Gemeinde Bernissart (Provinz Hennegau) © Museum der Belgischen Nationalbank

Die Gemeindeverwaltungen nutzten dieses Notgeld für Zahlungen aller Art: Milizentschädigungen, Mitarbeitergehälter und Zahlungen an Lieferanten. Zahlreiche Hilfskomitees - darunter das Comité national de Secours et d’Alimentation - gaben ebenfalls Notgeld aus, um die vielen Bedürftigen zu unterstützen. Fabriken und Unternehmen stellten Lohn- und Einkaufsgutscheine aus. Der Umlauf dieses Notgeldes beschränkte sich im Allgemeinen auf das Gebiet der ausgebenden Gemeinde oder auf ein bestimmtes Geschäft, z. B. ein Hilfskomitee, aber je nachdem, wie viel Vertrauen sie genossen, erstreckte sich ihr Verbreitungsgebiet manchmal auch auf größere Regionen.